Brass Band goes Wild West
Es ist Ende März 2023. Es ist die Zeit, in der zum ersten Mal der Frühling anklopft und das alljährliche Jahreskonzert der Brass Band Harmonie Wolfwil vor der Türe steht. In diesem Jahr wehte ein junger, dynamischer Wind durch die Tür und somit auch durch die ganz in «Wild West» gestaltete Mehrzweckhalle. Mit dem Marsch in «Treue Fest» vom deutschen Komponisten Carl Teike eröffnete die Brass Band Harmonie Wolfwil ihr Konzert, bevor Christoph Niggli, Präsident der Musikgesellschaft, das Publikum willkommen hiess. Erfahrene Ohren haben es bereits beim Erklingen der ersten Töne bemerkt: Die Brass Band Harmonie spielte am vergangenen Samstag das erste Konzert unter der neuen Leitung des jungen, dynamischen, ja lebenssprudelnden Dirigenten Donatien Bachmann. Der studierte, im Baselbiet wohnende, Genfer Musiker zog mit seiner ansteckenden, fröhlichen Art nicht nur die Mitglieder der Brass Band in seinen Bann. Die Lebensfreude war förmlich in allen Ecken zu spüren. So stellte Christoph Niggli dem Publikum den neuen Dirigenten mit grosser Freude vor, bevor sie gemeinsam das Meisterstück «The Godfather» aus dem Film «Der Pate» präsentierten.
Beat Hirschi, der Es-Kornettist der Harmonie, verstand es, das lyrische Glanzwerk «Let me try again» von Frank Sinatra als Solist zu interpretieren. Er präsentierte eine Glanzleistung – ganz in Ehren von Frank Sinatra. Mit der Schnellpolka «Donner und Blitz» von Johann Strauss junior und dem melodiös-romantischen «Calling Cornwall» führte der erste Teil des Konzertes in die Pause und vom eher gesitteten und eleganten Europa hin zu den Weiten des Wilden Westens.
Es gibt zweifelsohne kein identischeres Ankommen im weiten Wilden Westen als Cowboys und Cowgirls in Kuhfellgilets und Lederhüten, welche die fulminanten und weltbekannten Westernmelodien von Ennio Morricone spielen und dem Publikum mit einfühlsamen, leisen, aber auch dramatisch lauten Tönen das Gefühl geben, selber Teil des Westerns «Spiel mir das Lied vom Tod» zu sein. Doch damit nicht genug: Zu den beiden Stücken «Cotton Fields» vom US-amerikanischen Bluesmusiker Lead Belly und «Country Life» des bündnerischen Komponisten und Musikers Ivo Huonder präsentierten auf der Bühne vor der Hauptbühne die Heartstompers Line Dancers aus Oensingen die Choreografie zu den beiden Stücken. Dieses gelungene, harmonische Miteinander war Sinnbild der neuen Philosophie der Brass Band Harmonie und des neuen Dirigenten Donatien Bachmann: Lebe die Freude, an dem was du tust und die Leistung kommt von alleine! Mit den beiden Zusatzstücken, dem Marsch «Garde du Corps» und dem Stimmungsgarant «Bella Ciao» beschlossen die Musizierenden ihr Jahreskonzert unter tosendem Applaus. Der neue Spirit ist angekommen, in der Brass Band Harmonie, aber auch beim Publikum!